Der Traum vom selbstgebauten Surfbrett

Surfen in der Normandie

Irgendwann träumt jeder Surfer diesen Traum. Den Traum vom perfekten Surfbrett. Perfekt auf den eigenen Fahrstil abgestimmt. Und am besten mit den eigenen Händen gebaut.

Die Auswahl in den Surfshops ist riesig. Die Surfindustrie bietet für jedes Einsatzgebiet die passenden Boards an, häufig sogar in unterschiedlichen Längen und Volumina für verschiedene Körpergewichte. Aber irgendetwas stört immer. Meistens die knallbunten, kleinteiligen Grafikdesigns, manchmal qualitativ minderwertige Anbauteile und gelegentlich das eigene Gewissen, wenn die Augen über die Kunststoffberge im Surfshop schweifen.

Dann überlegt man sich, welche Eigenschaften an einem neuen Brett wichtig wären und beginnt vom ersten selbst gebauten Surfboard zu träumen. Man beginnt im Internet zu recherchieren, man fragt Freunde, man fragt Freunde von Freunden. Man sammelt Informationen, Eindrücke, Fotos, Filme, Tipps. Man sieht Rückschläge von gescheiterten Selbstbauversuchen. Vor allem aber findet man viele euphorische Surfer, die stolz ihre eigenen Boards vorzeigen und ihr Wissen teilen. Weltweit.

Und dann beginnt man selbst.

6 Antworten zu „Der Traum vom selbstgebauten Surfbrett“

  1. Avatar von Flo

    Hallo Tobias,

    ich bin grade auf der Suche nach einer GFK-Alternative auf deinen Blog gestoßen und bin begeistert. Ich bin gerade dabei mein drittes Board zu bauen, spiele aber schon länger mit dem Gedanken, ein Board zu bauen, das zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist in einer Zeitspanne, die ich absehen kann.
    Deswegen möchte ich fragen, wie genau du die Bretter mit Tungöl und dem Lack auf Leinölbasis behandelst. Welchen Lack verwendest du dazu?

    Ich freue mich über deine Antwort!

    Liebe Grüße
    Florentine

    1. Avatar von Tobias

      Ich habe bei einigen Surfbrettern den bio pin Marine Bootslack verwendet. Er ist allerdings auch noch Erdölanteile, ganz ohne fossile Bestandteile scheint es derzeit leider noch nicht zu gehen. Andere schwören auf den Yachtlack Le Tonkinois, den wohl auch die französische Marine benutzt. Er basiert offentlich auch auf Lein- und Tungöl.

      Generell reicht Yachtlack aus, um Surfboards zu versiegeln. Ich fahre ein Board nun schon problemlos fast ein Jahr. Allerdings ist die Schagfestigkeit nicht mit Epoxy vergleichbar. Man muss beim Transport und bei Steinen am Strand schon auspassen, sonst gibt es kleine Druckstellen. Bei SUPs sollte man von Yachtlack absehen. Durch das relativ hohe Eigengewicht sind Druckstellen unvermeidbar.

      Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiter helfen.

      Chices Kork-Board übrigens! :-)

      1. Avatar von Flo

        Hallo Tobias,

        vielen Dank für deine Antwort.
        nach einiger Zeit habe ich das Thema wieder aufgegriffen und mir von Grube dieses Öl bestellt, um mein Hollow-Surfboard zu behandeln:

        http://www.grube.de/rustins-danish-oil-11-310-variation.html

        Ich werde es in den nächsten Wochen ausprobieren und bin mal gespannt, wie gut es das Board versiegelt.

        Danke, das Korkboard war inzwischen schon im Wasser und läuft super :)

        1. Avatar von Tobias

          Hallo Flo,
          ich habe gesehen, dass du es aus Kiefern- und Fichtenholz gebaut hast. Sieht toll aus!

          Sag mal Bescheid, wie die Druckfestigkeit später ausfällt. Ich habe bisher nur Erfahrungen mit geöltem Paulownia-Holz. Das ist schön wasserdicht, aber man muss die Boards sehr vorsichtig behandeln, sonst hat man schnell Druckstellen durch Transport oder Steine am Strand. Kiefer und Fichte wäre eine schöne – und einheimische – Alternative zu Paulownia.

  2. Avatar von Marcel Korte
    Marcel Korte

    Hallo Tobias,

    bei meinen Recherchen, wie ich am besten ein SUP in der Hollow-Wood-Bauweise erstelle, bin ich auf Deiner Webseite gelandet. Es war sehr inspirierend, sich durch die einzelnen Projekte und Seiten zu schmökern.
    Ich selber habe vor ein 6.8er ShortSUP mit knapp 130 Litervolumen zu shapen. Entsprechend bin ich noch auf der Suche nach ein paar letzten Infos, um das Projekt Ende Januar starten zu können. Vielleicht kannst Du mir mit Deiner Erfahrung ein paar gute Tipps geben.
    Also, der Shape sowie die CAD-Zeichnung des SUP-Boards sind schon soweit fertig. Ich habe vor das gesamte Board aus 4 / 6 mm Bootssperrholz herzustellen. Das mit dem Rahmen und den Verstrebungen sollte kein großes Problem werden.
    Ich weiss nur nicht, wie ich die Form der Unterwasserschiffs (bei der Nose starte es mit einem Vee und geht zum Tail hin in ein Double Concave über) beim Verleimen der Sperrholzplatte auf diese übertragen kann. Reicht es aus, wenn genügend Druck aufgebaut wird und ich ein Hölzchen unter die Wölbungen lege, oder ist eine Sperrholzplatte eventuell das komplett falsche Material dafür?

    Dir schon einmal vielen Dank im Voraus und mit besten grüßen aus Köln
    Marcel

    1. Avatar von Tobias

      Hi Marcel,

      witziger Zufall, dass du mit deiner Frage gerade jetzt kommst. Ich habe gerade mein erstes Kitesurfboard mit Sperrholz-Außenhülle fertig gebaut. Ich wollte mir auch mal den zeitaufwendigen Arbeitsgang mit Verleimen der massiven Außenhülle aus Paulownia-Holz sparen.

      Jetzt am Wochenende wollte ich auch noch einen Artikel über die Erfahrungen schreiben, die ich dabei gesammelt habe. Schon einmal soviel vorab – es hat funktioniert! Wenn das Unterwasserschiff komplexer werden soll, solltest du allerdings nur 3mm-Sperrholz verwenden. Ansonsten wird es brechen bzw. sich nicht harmonisch an die Rippen anpressen lassen.

      Viele Grüße
      Tobias

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