Erste Erfahrungen mit dem neuen Wing Foil Board

Wing Foil Board und Slingshot V2 Wing

Zweimal war ich nun in den vergangenen Tagen mit dem neuen Wing Foil Board auf dem Wasser und habe dabei erste Erfahrungen gesammelt. Die Bedingungen hatte ich extra anfängerfreundlich gewählt, jeweils Sideshore-Wind mit vier Windstärken, aber an beiden Tagen ließ der Wind dann nach. Geflogen bin ich mit dem Board deswegen leider noch nicht.

Nichtsdestotrotz gibt es schon einige Details, die ich beim nächsten Board optimieren werde.

Wing-Leash reibt an Korkpad

Das großflächige Korkdeck hat sich generell bewährt. Der Grip auf dem Board ist super und es hält auch sehr gut. An keiner Stelle löst es sich ab, die flächige Verklebung mit PU-Leim im Vakuumsack hat sich bewährt.

Was ich noch nicht bedacht hatte, ist dass die Wing-Leash beim Aufsteigen immer über die Korkkanten scheuern. Die Spiralen meiner Slingshot-Leash wirken dabei wie ein grobe Sägeblatt und nagen bei jedem Aufstieg an den Kanten. Noch ist der Kork nicht weggebrochen sondern nur etwas angefressen, aber hier muss etwas passieren.

Ich werde die Kanten deswegen noch deutlich anschrägen, damit sie möglichst Angriffsfläche für die Leash bieten.

Korkpad angefressen durch Spiral-Leash

Oberdeck ebenfalls verstärken

Ich bin sehr froh, dass ich das Board mit 120 Litern für die Anfängerphase so groß dimensioniert habe. Die Aufsteh- und Startphase ist trotzdem eine kippelige Angelegenheit bei nur 1,80 Meter Länge und den schrägen Bevel-Rails. Gerade in kabbeligen Bedingungen in Ufernähe hat es mich einige Male ordentlich aufs Brett gehauen.

Die Folge eines Sturzes ist ein kleiner Bruch im Oberdeck direkt oberhalb des Korkpads. Ich vermute, dass ich dort mit dem Knie oder dem Ellenbogen eingeschlagen bin. In zehn Tagen geht es in den Urlaub nach Dänemark, ich bin noch unschlüssig, ob ich es aufwändig mit Holz repariere oder einfach ein Stück Glasfaser darüber laminiere.

Beim nächsten Board werde ich auf jeden Fall diesen sensiblen Bereich zusätzlich mit Flachsfaser verstärken. Aktuell ist nur der Standbereich unter dem Korkpad verstärkt.

Mini-Bruchstelle durch Knie-Einsschlag

Längere Schrauben für die Foil-Befestigung

Es ist nur ein kleines Detail, aber wenn man schnell aufs Wasser will, kann es entscheidend sein – die Schraubenlänge. Das Unterdeck ist mit zwei Flachsfaser-Lagen sowie 3-4 Milimeter Paulownia-Holz deutlich dicker als bei handelsüblichen Boards. Die mitgelieferten Schrauben meines Foils reichen deswegen nur knapp, wenn man sie in die Basisplatte einfädelt. Das nervt ein bisschen beim Zusammenbauen.

Ich muss mir deswegen einfach noch 5 Millimeter längere Schrauben besorgen.

Größerer SUP-Tragegriff

Bei meinen Walk-of-Shames zurück zum Startpunkt meiner Foilsessions, wurde mir schmerzhaft bewußt, dass der verwendete FCS-Griff zu klein ist. Die acht Kilogramm Brettgewicht plus den Hebel durch das Foil schneiden mit der Zeit ganz schön in der Hand ein. Ein größerer, bequemerer Griff wäre klasse.

Größere Tragegriffe haben leider den Nachteil, dass sie für noch mehr Verwirbelungen unter dem Board sorgen. Aber einen Tod muss man sterben.

Kleiner FCS-Tragegriff mit GoreTex-Ventil

Vorsicht beim Hantieren mit Werkzeug

Hier bin ich etwas ratlos. Beim Festschrauben des Foils am Strand ist mir der Inbus-Schlüssel aus der Hand geglitten und hat eine Macke ins Unterwasserschiff gehauen. Das beigelegte Teflon-Fett, mit dem die Schrauben meines Foils bestrichen waren, hat seinen Teil dazu beigetragen. Es soll wohl dazu dienen, dass die Edelstahlschrauben nicht mit dem Aluminium des Mastes und der Fuselage zusammen rotten.

Verzichten möchte ich deswegen auf das Fett nicht. Das Unterdeck möchte ich aus Gewichtsgründen auch nicht verstärken. Bei einer Fallhöhe von 85 Zentimetern sind auch Verbundfasern (vielleicht mit Ausnahme von Kevlar) kaputt, wenn das spitze Ende des Inbus aufschlägt.

Ich werde in Zukunft als entweder supervorsichtig sein, das Foil nicht hochkant auf dem Board zusammen schrauben oder einen Akkuschrauber verwenden, der nicht so leicht aus der Hand rutscht. Vielleicht alles drei.

Macke durch herunter gefallenen Inbus-Schlüssel

Fazit

In der Summe bin ich jedoch sehr zufrieden mit dem Wing Foil Board. Das Volumen passt, der Tragegriff ist exakt an der richtigen Stelle und das Foil sitzt bombenfest in seinen Finnenkästen. Jetzt muss ich nur noch fliegen mit dem guten Stück…

3 Antworten zu „Erste Erfahrungen mit dem neuen Wing Foil Board“

  1. Avatar von Uwe Schellhaas
    Uwe Schellhaas

    Bezüglich der Korkkanten: unbehandelt werden die leicht weggerubbelt, und bei mir passierte das auch im Leashbereich. Eine Teillösung dieses Problems, besteht im Anhobeln, anschleifen einer Fase, aber als ziemlich zielführend hilft die Versiegelung der Kante mit Epoxy (wenn sowieso Epoxy oder ähnliches eingesetzt wird) Bei meinem Longboard hab ich einfach ca. 2 cm „Rand“ abgeklebt und darauf Epoxy gepinselt. Im Ergebnis hab ich jetzt auf meinem KOrk einen 2cm breiten versiegelten, glänzenden Rand, der die mechanische Belastbarkeit deutlich erhöht. siehe https://youtu.be/v7EPD_IsFaw bei ca. 52sec ff

  2. Avatar von sam

    Hi Tobias ,
    You make a really good Job !! I try to do my own surfboard, and i just have a question : How do you glue the wood deck on the UPS foarm ?
    thanks for you help
    SAM

    1. Avatar von Tobias

      I glue the decks with PU-glue using a vacuum bag. In the post „Wing Foil Board (5.Holzdecks)“ you can see it on a photo.

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