Rockertable für die nächste Kiteboard-Generation

Rockertable für Kiteboardbau

Winterzeit ist Bastelzeit. Nach den ersten Erfahrungen im Surfboardbau mit der Hollow-Wood-Bauweise geht es nun in die zweite Runde. Die nächste Kiteboard-Generation soll innovativer werden und ohne problematische Materialien wie Glasfaser auskommen.

Vorbild für die nächsten Kiteboards sind die Wellenreiter der Shaper von Flama. Die Surfboards der spanischen Shaper basieren auf einer vereinfachten Hollow-Wood-Konstruktion, die sie Cold Press nennen. Bei dieser Art der Konstruktion bildet ein massiver Außenrahmen mit ebenso massiven Deckflächen die Grundlage für einen geschlossenen Holz-Blank. Die Innenkonstruktion besteht dabei nur noch aus vereinzelten Querstegen, die die Druckstabilität gewährleisten.

Die komplette Außenhülle wird aus Paulownia-Holz hergestellt. Paulownia-Holz besitzt zwei Eigenschaften, die es für den Surfbrettbau prädestinieren:

  1. Paulownia ist sehr leicht. Fast so leicht wie Balsaholz.
  2. Paulownia nimmt kein Wasser auf. Bei Beschädigungen läuft der Innenraum nicht voll. Eine einfache Oberflächenbehandlung auf Basis von Leinöl oder Bioharz ist ausreichend. Auf ein zusätzliches Laminat mit Glasfaser kann deswegen verzichtet werden, was Gewicht und einen zeitaufwendigen Arbeitsgang spart. Und die Umwelt freut sich auch.

Rockertable: Frästisch zur Herstellung des Holz-Blanks

Um den Holzrahmen, auf den später Ober- und Unterdeck geleimt werden, an die gewünschte Scoop-Rocker-Linie anzupassen benötigt man eine Konstruktion, mit der man diesen entsprechend einer Schablone anpassen kann.

Für diese Anpassung, die am einfachsten per Oberfräse zu realisieren ist, benötigt man eine sogenannten Rockertable, der es ermöglicht die Oberfräse auf einem Schlitten entlang der voreingestellten Scoop-Rocker-Linie zu führen.

Der Bau ein Rockertables ist schon wieder ein Projekt für sich. Hoffentlich zahlt sich die Mühe aus!

Auf dem beidseitig angepassten Rahmen werden einem darauf folgenden Arbeitsgang die Decks verleimt, so dass ein geschlossener Holzkörper entsteht. Der so entstandene Holz-Blank kann anschließend wie ein ganz normaler Surfboard-Blank aus EPS-Schaum mit Hobeln und Schleifpapier bearbeitet werden.

Wie schon kurz erläutert, reicht abschließend eine einfache Oberflächenbehandlung aus Leinöl oder Bioharz, um das fertige Surfbrett zu versiegeln.

Soweit die Theorie. Der Rockertable steht nun bereit und wartet auf seinen ersten Einsatz.

2 Antworten zu „Rockertable für die nächste Kiteboard-Generation“

  1. Avatar von Yez

    Beruf meets Berufung! Wir sind begeistert.

    1. Avatar von Tobias

      Berufung ist ein starkes Wort. Aber zumindest ist es ein perfekter Ausgleich für die Arbeit am Schreibtisch. :-)

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