Leichtes 5,3′ NoNose-Surfboard mit XPS-Kern

5,3 Vanguard-Shape

Wie schon im Beitrag über die Holzfinnen angekündigt, gibts es nun auch auch noch Fotos und ein paar Infos zu den neuen Surfboards.

Den Anfang macht der neue Vanguard, dessen Shape identisch ist mit meinem kleinen Schwarzen.

Nachfolger für das kleine Schwarze

Schwarzes, geflammtes NoNose-Surfboard
Schwarzes, geflammtes NoNose-Surfboard

Nachdem ich das schwarz geflammte Board mittlerweile seit fast drei Jahren im Einsatz ist, wurde es mal Zeit für einen Nachfolger. Ich hatte es eigentlich immer als Zweitbrett dabei, weil es einen großen Einsatzbereich abdeckt und speziell in typischen Ostseebedingungen (kleine, chaotische Wellen, starker Wind) mein Referenzboard ist. Aber auch in großen, sauberen Wellen wie in Hvide Sande machte es richtig Spaß.

Alles hat die Hollow-Wood-Konstruktion des kleine Board bisher klaglos überstanden. Auch die Außenhülle sind noch gut aus, was der Beweis ist, dass Bootslack bei Paulownia als Versiegelung absolut ausreicht. Der Verzicht auf Glasfaser spart Geld, Gewicht und Zeit. Und schont Umwelt und Nerven.

XPS anstatt Hollow-Wood-Konstruktion

Nun kommt der Nachfolger, der anstatt einer Hollow-Wood-Konstruktion allerdings einen XPS-Schaumkern besitzt. Der Schaumkern ist ein Zugeständnis an die Sprungtauglichkeit. Ein HW-Board wird leider relativ schwer, wenn man es so verstärkt, dass es auch mal eine platte Ladung wegstecken kann. Und dann ist es eigentlich zu schwer, um damit noch springen zu können. Eine Lose-Lose-Situation.

Die komplette Außenhülle des neuen Directionals ist aus Paulownia.  Rails, Nose, Tail und Decks wurden aus Leimholzplatten von BAUHAUS gefertigt. Leider sind auf dem Oberdeck nach dem Schleifen merkwürdige Querriegel aufgetaucht. Diese waren vorher nicht zu sehen. Das sorgfältige Sortieren der Platten im Baumarkt bringt keine hundertprozentige Sicherheit, dass man gutes Holz erhält. Ein kleiner Schönheitsmakel.

Für das kompakte NoNose-Board habe ich ein Quad-Finnenset aus Pfefferbaum-Wurzelholz geshapt. Die Form der Finnen ist sehr futuristisch, aber passt besser zu der modernen, eckigen Outline.

Die dunkle Holzfarbe der Finnen sowie des Leash-Plugs auf der Oberseite bilden einen schönen Kontrast zum hellen Paulownia-Holz.

Vervollständig wird das Setup durch ein Kork-Tailpad von ecopro. Durch die Dreiteiligkeit kann man es gut an das breite Tail anpassen. Die Form passt auch sehr gut zur eckign Outline.

Insgesamt wiegt das Surfboard 3,1 kg inklusive Quad-Finnenset und Tailpad. Ich gehe davon aus, dass es absolut sprungtauglich ist und kann den ersten Einsatz kaum erwarten.

15 Antworten zu „Leichtes 5,3′ NoNose-Surfboard mit XPS-Kern“

  1. Avatar von Emmanuel
    Emmanuel

    Hallo Tobias,

    plane gerade ein neues Brett zu bauen – dieses Mal auch mit Schaumkern. Bei zwei Punkten bin ich mir noch nicht klar, wie ich sie lösen könnte:

    1. Fire Wire nimmt als Verbindungsschicht zwischen Schaum und Holz meines Wissens nach eine Glasschicht, was heißt, sie kleben mit Epoxy. Hast du mit PU geklebt und wenn ja, ohne Glasschicht, also direkt Holz auf Schaum?

    2. Hast du einen Holzstringer mit rein, oder kann man den einfach weglassen (Gewichtsersparnis)?

    Danke!

    1. Avatar von Tobias
      Tobias

      Ich habe bei meinen Schaumboards Glasfaser weder unter- noch oberhalb der Holzschicht. Nur im Standbereich eine Lage Flachsfaser zur Verstärkung. Die Verklebung mit PU-Kleber. Etwas Umweltfreundlicheres gibt es da leider noch nicht.

      Auf Stringer würde ich generell immer verzichten, da die Holzboards schon stabil und steif genug sind. Und Gewicht spart man natürlich auch ein.

      Meine nächsten Boards bekommen auch Rails aus Kork, damit sie zumindest einen minimalen Flex haben.

    2. Avatar von Emmanuel
      Emmanuel

      Kannst du noch schreiben, welchen PU-Klaber du genommen hast? Die Flachsfaser wurde demnach auch mit PU-Kleber (statt mit Epoxy) laminiert?

      1. Avatar von Tobias

        Ich glaube, ich habe damals PU-Kleber von Ottocol verwendet. Der schäumt nicht ganz so heftig auf.

  2. Avatar von Tim Bollens
    Tim Bollens

    Hallo Tobias,
    ich habe deine Blog gerade erst entdeckt und habe ihn in meinem Urlaub gerade zu verschlungen.
    Ich habe auch vor ein Nonose Board mit Schaumkern zu Bauen. Ich benutze dafür wie du, ein altes Surfboard dass recycelt wird.
    Mir kommen nun noch einige Fragen auf.

    Wie zB. lege ich den Rocker fest. Gibt es einen Radius den ich annehmen kann?

    Wie verklebst du Holz mit Schaumkern? Ich hätte zwar die Möglichkeit Epoxy zu bunutzen, würde aber gern drauf verzichten.

    Sind Nose und Tail komplett massiv aus Vollholz?

    Grüße aus Hamburg

    Tim

    1. Avatar von Tobias

      Hallo Tim,

      Schaumkern und Holz kann man gut mit aufschäumendem PU-Kleber verleimen. Dieser ist auch wasserfest.

      Bei der Rockerline würde ich mich an deiner Stelle an einem gängigen Direktional orientieren. Einen Radius gibt es nicht. In der Gesamtheit der Biegung steht die „Magie“. :-)

      Nose und Tail mache ich aus Holz, weil ich es optisch schön finde und ich den Leash-Plug gerne in das volle Tail integriere. Man kann die Board-Enden generell aber auch nur Leisten abschliessen. Das spart dann sogar noch etwwas Gewicht.

      Viel Erfolg!

  3. Avatar von Max Schmidt
    Max Schmidt

    Hallo Tobias ,

    Kann man von dir eine Datei für das Innenleben bekommen?
    Also die Rippen und spannten ?

    Habe leider kein Programm und würde gerne man probieren ein Board zu bauen .

    Gruß Max

    1. Avatar von Tobias

      Das Innenleben ist XPS…da gibt es keine Rippen und Spanten. :-)

      1. Avatar von Max

        Oh falsch gelesen.

        Würde gerne was in Hollow Wood bauen .

        Hast du was ähnliches zu dem Board ? Gefällt mir sehr gut.

        1. Avatar von Tobias

          Nein, tut mir leid.

  4. Avatar von Gianni

    Hey,

    auch hier wieder sehr schönes Board mit extrem schicken finnen..finde das Pfefferwurzelholz sehr interessant. sind die mit Glasfaser einlaminiert oder lediglich geölt?
    Die Korkpads von Ecopro haben wir auch sollen echt super sein. werden demnächst auch mal aufgeklebt und getestet!
    Werde diesen Sommer auch mal ein alten Schaumkern „upcyclen“ und mit Paulownia verkleiden! Mal gucken wie ich mich dabei anstelle! Bin schon sehr gespannt.

    Viele Grüße

    Gianni :)

    1. Avatar von Tobias

      Die Finnen aus dem Pfefferbaum-Wurzelholz musste ich mit Glasfaser laminieren. Da dem Wurzelholz eine aussteifende Maserstruktur fehlt, ist das Holz extrem flexibel. Selbst mit dem Glasfaserlaminat haben sie extremen Flex. Im Gegensatz dazu sind die Mahagoni-Finnen des anderen Boards megasteif.

      Mit einer geschickten Holzauswahl kann man den Flex von Finnen gezielt einstellen. Die Unterschiede sind wirklich bemerkenswert. Ich werde demnächst noch Finnen aus anderen Hölzern shapen, um weitere Erfahrungswerte zu sammeln.

      Ach ja, die Kork-Tailpads von ecoPro sind echt genial. Abgesehen vom Umweltaspekt ist auch der Grip besser als bei den üblichen EVA-Tailpads.

  5. Avatar von Andreas

    Moin Tobias, schon wieder eine sehr schönes Board…
    Könnntest Du Deinen „Jüngern“/Lesern den Scoop und Rocker der Board mitteilen, dann kann man im BoardCAD Deine Erfahrung direkt umsetzten.
    Mein Sohn macht große Fortschritte beim Kiten und er soll ein Board für den Sommer bekommen….
    LG aus Würzburg
    Andreas

    1. Avatar von Tobias

      Das neue Board habe mit vorhandener Schablone gefertigt, deswegen habe ich die exakten Werte parat. Aber ich denke, es waren 11-12cm Scoop und 3,5cm Rocker. Das funktioniert sehr gut in kleinen bis mittleren Wellen. Im Zweifelsfall lieber mehr Scoop (damit man nicht einspitzelt beim Abreiten der Welle) und etwas weniger Rocker (damit es gut beschleunigt). Weniger Rocker kann man durch energisches Belasten des Tails ausgleichen, zu wenig Scoop ist extrem nervig.

      1. Avatar von Andreas

        Super! Herzlichen Dank für die Werte!
        LG Andreas

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