Mini-Malibu mit Bead & Cove-Rails

Konkave im vorderen Drittel

Ich habe mich bisher immer gescheut, ein Hollow-Wood-Surfboard mit Rails aus Leisten zu bauen. Die sogenannte Bead & Cove-Methode ist sehr zeitaufwendig und das Arbeiten mir den filigranen Leisten sieht sehr fummelig aus.

Im Sommer hatte ich bereits ein Riesenbündel Holzleisten aus Paulownia vorbereitet. Die mussten jetzt endlich mal verbaut werden. Um eine vergleichbare Basis zu haben, nahm ich vorhandenen Shape meines 7,6′ Mini-Malibus und legte los.

Leiste für Leiste

Wenn man die Rippen angepasst hat, ist der Bauprozess bis zur Verleimung des Unterdecks komplett identisch mit der Solid-Rails-Methode. Dann beginnt man die Rails schrittweise aufzubauen und mehr schnell, dass auch dünne Leisten sich nicht unbegrenzt biegen lassen. Im Fall meines Malibus bedeutete dies, dass ich im runden Nose-Bereich die Leisten zusätzlich mit Hilfe von Wasserdampf biegen musste, da sie ansonsten gebrochen wären. Ein nerviger, zusätzlicher Arbeitsschritt, glücklicherweise war dies nur bei den unteren Leisten notwendig.

Auf diese Weise leimt man Leiste für Leiste aufeinander. Je nach Rail-Biegung kann man manchmal auch zwei Leisten gleichzeitig verleimen, was Zeit spart. Beim Mini-Malibu waren es letztendlich fünf Leisten pro Rail.

Anschliessend plan schleifen, Oberdeck aufleimen und die Rails glatt hobeln. Beim letzten Schritt hatte ich arge Sorgen, dass ich von dünnen, sechs Millimeter starken Leisten zuviel weg nehme oder dass eine hässliche Leimfuge sichtbar wird, wenn man zuviel vom runden Holzprofil weg schleift. Am Ende lief aber alles glatt. Die Rails machen einen soliden Eindruck, die vereinzelten Leimfugen fallen nicht sonderlich auf, da der verwendete PU-Leim leicht gelblich ist.

Das Verleimen von Nose- und Tailblock waren dann ein Kinderspiel. Einfach das Surfbrett vorne und hinten gerade absägen, die massiven Holzstücke an der Kappsäge passend zusägen und stumpf aufleimen. Fertig.

Fazit

Ich bin sehr zwiegespalten, was diese Baumethode angeht. Einerseits mag ich die klare Optik des homogenen Holzeinsatzes, andererseits nervt die Arbeit mit den dünnen Leisten schon etwas. Zudem muss man eigentlich zwingend die Rails mit Glasfaser überlaminieren, da sie durch Schleifen und Hobeln stellenweise sehr dünn sind.

Trotzdem ist es ein schönes Board geworden. Es bekommt nun noch eine dünne Glasfaser-Schicht, danach wird der Finnenkasten sowie der Leash-Plug und das Entlüftungsventil eingeklebt. Anfang März nehmen Freunde den Malibu mit nach Portugal zum Testen. Bin gespannt auf das Feedback.

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