Am Donnerstag bin ich kurz entschlossen Kitesurfen gegangen. Zweistellige Temperaturen im Dezember, das muss man ausnutzen!
Fünf Windstärken mit vereinzelten Böen, leider keine Wellen, aber dafür massig Platz auf dem Wasser. Ich war tatsächlich ganz alleine und – Premiere! – musste meinen Kite alleine mittels Erdanker starten, was erstaunlich gut funktionierte.
Die Stimmung war sehr besinnlich dank des dichten Nebels und des gedämpften Lichts. Man konnte in Bottsand weder das Marineehrenmal in Laboe noch den kleinen Leuchtturm in Heidkate sehen. Nur das Signallicht blitzte ab und zu im Nebel auf.
Wie man an den Kitefotos sieht, kommen bei solchen Bedingungen leider auch die Actioncams an ihre Grenzen. Die kleinen Linsen sind einfach nicht ausreichend lichtstark für das schummerige Tageslicht.
Safety first – ich blieb meist im stehtiefen Bereich und spielte mit dem Asymmetrical ein bisschen in den kniehohen Wellen herum.
Das Waveboard machte echt Spaß und ich genoss die verschiedenen Charaktere der beiden Seiten – auch wenn sie diesen Bedingungen nicht wirklich Sinn machten. Beim Rausfahren stand ich auf der langen Seite mit schärferer Kante und konnte gut Höhe laufen, beim Reinfahren konnte ich das Potential der kurzen Seite nutzen und in den kleinen Wellen richtige Haken schlagen. Die Wendigkeit ist wirklich extrem.
Einziger Nachteil des Boards – es geht im Vergleich zu anderen NoNose-Shapes später los. Die Vorteile der parallelen Rails werden durch die sonstige Konfiguration egalisiert. Die Angleitleistung ist vergleichbar mit normalen Directionals in dieser Größe (5,4′).
Beim Fahren ist mir aufgefallen, dass ich bei solch moderaten Bedingungen im Vergleich zu meinen anderen Boards etwas weiter vorne stehe. Es ist nicht negativ, das Board neigt nicht zum Einspitzeln, es fiel mir nur auf. Der hintere Fuß steht ungefähr immer eine Fußbreite vor dem Tailkick, der dadurch leider nicht genutzt wird. Ich vermute, dass die ausgeprägte Scoop-Rockerline dafür verantwortlich ist. Das Board ist für mittlere bis große Wellen gedacht, es braucht Wellenschub oder mehr Zug im Schirm. Für die Ostsee ist etwas zu radikal.
In der Summe bin ich sehr zufrieden mit den Fahreigenschaften und glücklich, dass ich das Experiment mit dem asymmetrischem Surfboard gewagt habe. Der Nachfolger ist schon in Planung!
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