Auf Basis der gesammelten Designgrundlagen, ging es nun im zweiten Schritt darum, den Shape für ein anfängertaugliches Hydrofoil-Kiteboard zu entwickeln.
Der Entwicklungsprozess mittels Aku Shaper stellte dabei als überraschend anspruchsvoll heraus, da die Festlegung der schrägen, nach innen geneigten Rails von der üblichen Vorgehensweise abweicht. Beim Foilboard wechselt die breiteste Stelle der Rails von oben (Nose) nach unten (Tail), was man am Versatz der roten Rail-Linie (Siehe Galerie-Bild) gut nachvollziehen kann. Speziell bei der Planung eines Surfboards in Hollow-Wood-Bauweise mit vielen Unterteilungen (Slices), wird die Erstellung eines harmonischen Rail-Verlaufs so zur Geduldsprobe.
Am Ende entstand ein kompakter Foilboard-Shape, der trotz voluminösem Tail durch seine schrägen Rails und eine ansatzweise spitze Nose noch relativ dynamisch aussieht.
Abmessungen und Volumen
Länge: 160 cm (5,3′)
Breite: 50,8 cm (20,0″)
Stärke: 6,0 cm (2,4″)
Volumen: 36 Liter
Scoop-Rocker-Line
Neben den Rails stellt die Scoop-Rocker-Line den größten Unterschied zu einem klassischen Surfboard dar. Während der Scoop sehr ausgeprägt ist, um einem Einspitzeln beim Startvorgang vorzubeugen, kann auf den hinteren Rocker komplett verzichtet werden.
Das Unterwasser-Schiff ist schlicht ohne Konkaven oder V, da es beim Foilboard keine Rolle spielt. Das Oberdeck kann, ähnlich wie bei breiten Race-Kiteboards, ebenfalls plan oder leicht gewölbt ausgeführt werden.
Der Holzbauweise kommen diese Aspekte sehr entgegen, da die massiven Holzdecks weniger gebogen werden müssen und der Aufwand für die Fixierung mit Zwingen beim Verleimen deutlich geringer ausfällt.
Rails
Die Rails sind in den vorderen zwei Dritteln des Boards sehr schräg. Man könnte sie auch als extreme Tucked-under-the-Edge-Rails bezeichnen. Im hinteren Drittel gehen sie kontinuierlich in ein kastiges Heck über. Die scharfen Rails im Heckbereich sind nahezu rechtwinklig und geben dem Board etwas Führung, um den Startvorgang und Manöver für Einsteiger zu vereinfachen. Bei Foilboards für fortgeschrittene Fahrer, bei denen das Board selten Wasserkontakt hat, können die schrägen Rails auch bis zum Tail durchgehen.
Da die Rails der Foilboards über nahezu keine Rundungen verfügen, kann die Konstruktion sehr einfach ausfallen. Wahrscheinlich ist eine einzige, breite Holzleiste ausreichend, die mit Wasserdampf gedämpft, entsprechend der Rail-Linie von Nose zu Tail nachgeformt wird.
Konstruktion – erste Gedanken
Im Gegensatz zum simplen, äußeren Shape dürfte die Konstruktion des inneren Rippengerüsts eines Hydrofoil-Kiteboards eine kleine Herausforderung darstellen.
Da die Kräfte nicht flächig auf den Holzkörper einwirken, sondern sich am Aufnahmepunkt des Hydrofoil-Mastes konzentrieren, müssen diese gut auf Längsstringer und Rippen verteilt werden.
Am Aufnahmepunkt konzentrieren sich sowohl die Hebelkräfte des auf dem Gewicht des Fahrers sowie die Hebel- und Torsionskräfte des Hydrofoils.
Die Lösung könnte ein Doppelstringer darstellen, wie ich ihn schon beim letzten Allround-SUP integriert habe. Zwischen die beiden massiven Stringer könnte einen Holzblock eingeleimt werden, der zur Aufnahme der Hydrofoil-Basis dient und der die Kräfte seitlich abträgt.
Auch wenn man mit dem Foilboard anfangs sicher nicht springt, sollte das Oberdeck ausreichend dimensioniert sein, um Stürze in der Anfangsphase verkraften zu können.
Im dritten Schritt wird nun auf Grundlage des Aku Shaper-PDF per CAD ein Rippengerüst mit allen notwendigen Details konstruiert. Mehr in Kürze!
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